Elvira Becker

NEED FOR GREED

Sich mit neuen Käufen zu belohnen und immer vorne mit dabei zu sein, was Trends betrifft, ist in der heutigen westlichen Gesellschaft alltäglich geworden. Oft geht es dabei nicht um Fragen der Grundversorgung, sondern um Konsum zur Schaffung von Zufriedenheit und Ausdruck der eigenen Individualität. Die Vielzahl an Geschäften und Online- Shops machen dies möglich. In welchem Teufelskreis sich die konsumgetriebene Gesellschaft befindet und in welchem Ausmaß sie der Algorithmus beeinflusst ist ihr nicht bewusst. Für diese Diplomarbeit sind kurze Animationsclips entstanden, die das erwähnte Thema kritisch beleuchten. Sie können als eigenständige Clips betrachtet werden und ergeben zusammen eine Dramaturgie. Auf dem eigenen Instagram-Account @_need_for_greed kann man sich die Arbeit genauer anschauen.

MA15 KALENDER

Die MA15 ist mit einem Problem zu un gekommen. In ihrer Magistratsabteilung in Towntown, 1030 Wien, haben sie viele sechs Abteilungen und noch viel mehr Unterabteilungen. Die einen machen dies, die anderen das andere, doch niemand weiß voneinander so genau, was genau. Es fehlt ein Gefühl von Verbundenheit und Zusammengehörigkeit. Das Ziel des Kalenders ist alle Abteilungen sichtbar zu machen. Durch das anschließende Aufhängen im ganzen Haus, ist dies möglich. Das dritt-platzierte Konzept beschäftigt sich mit dem Gebäude der MA15 selbst. Für jeden Monat gibt es einen eigenen Raum, in dem Mitarbeiter:innen, bei ihrer Arbeit, abgebildet werden. Der ganze Kalender ist gestaltet in den Farben der Abteilungen und mit der eigens gestalteten Schrift, bestehend aus den Mitarbeitenden, unterstreicht es das Konzept. Um nachhaltig zu bleiben, kann der Kalednder, wenn das Jahr vorbei ist, auseinander geschnitten werden und die einzelnen Räume ergeben zusammen ein ganzes Gebäude.

– mit Matthäus Jandl

WAS IS DES? KUNST HOID!

Für die Bewerbung des »Vermehrt-Schönes«-Tickets der Wiener Festwochen sind zwei Störer entstanden. Einer mit der Frage »Was is des?« und einer mit der Antwort »Kunst hoid! U30: 15€«. Mit dem Gedanken an eine Guerilla-Kampagne, war die Idee, die Störer, in Form von Stickern, in der ganzen Stadt zu verteilen und somit die Frage an die Jugend zu beantworten, was die Wiener Festwochen eigentlich sind. Beworben wird die Kampagne mit einem Instagram-Video, welches junge Erwachsene zeigt, die mit Vorfreude auf die Vorstellungen, am Weg dorthin, in der ganzen Stadt die Sticker verteilen. Es soll das Stigma brechen, dass das Theater und andere Kulturvorstellungen nur für Erwachsene und alte Leute sind, und zeigen, dass es Spaß machen kann, wie eine Party und mittlerweile, im Gegensatz zu früher, leistbar ist. Die Störer in Form von Stickern sind das Hauptstilmittel der Kampagne und werden, neben der offensichtlichen Verwendung, auch als Störer auf den Haupt-Plakaten und als Designelement auf dem Ticket-Sleeve verwendet. Auch wurde das Element auf verschiedensten Merchartikeln, wie Zündholzschachteln, Leiberln und Sackerl, abgebildet.

– mit Manon Nitsche

NACHHALTIG LEBEN

27 Meister:innen haben sich in Gruppen mit den vier Themen, Klimaschutz, Boden, Lebensmittelverschwendung und Fleischkonsum auseinandergesetzt und an konzeptionell gestalteten Seiten gearbeitet. Zwischen der Projektwoche in Horn und der Originaldruckwerkstatt der Graphischen ist ein handgebundenes Buch mit Originaldruckgrafiken in Buchdruck, Handsatz, Hoch-, Tief- und Siebdruck, aber auch digitalen Verfahren und das Drucken mit Gemüse und anderen Lebensmitteln entstanden.

KRITISCHES STADTBILD

Fast jeden Abend werden in Wien neue Plakate aufgehängt, um Filme, Marken, Produkte oder anderes zu bewerben. Kostenfreie Werbung, die sich die Bürger:innen aus Wien wiederum nehmen, um sie in ihr Zimmer zu hängen. Jene Plakate erzählen, so wie es Werbung meistens tut, Geschichten, um das darauf Gezeigte zu bewerben. Doch sind diese Geschichten oft ausgeschmückt und schön, zu schön um wahr zu sein. In diesem Projekt hat Elvira Becker an einer abendlichen Radtour Plakate von den Bauzäunen und Wänden geschnitten und mit Händen und Scheren dekonstruiert um neue Kompositionen und Bedeutungen zu konstruieren. Es handelt sich nun um alltägliche Probleme der Gesellschaft, die auf Plakaten normal nicht angesprochen werden.

FINDE MICH!

Gemeinsam mit Mariam Ali haben wir an der gestalterischen Umsetzung des Themas »Tarnung« für die Meister:innen-Edition des C/O Vienna Magazine »Die Lügen Issue No.6« gearbeitet. Im Rahmen unseres Artikels führten wir ein Interview mit der Meeresbiologin und Kinder- und Jugendbuchautorin Ruth Byrne über die Tarnung bei Oktopussen und karibischen Riffkalmaren. Zur gestalterischen Arbeit gehörten auch das erarbeiten von Rätseln und das erstellen einer ASCII-Art dazu.

– mit Mariam Ali