Körper–Geschlecht-Differenz

Ausstellungsdesign

Schauen Sie sich den Körper einmal an. Diesen Fleischhaufen, dem vier schlabbrige Gliedmaßen, zwei unten, zwei oben, links und rechts jeweils eins, herauswachsen, im Brustbereich zwei rosarote Dippel und am Bauch ein kleines Loch, Nabel genannt, hinten zwei Fettablagerungen, um das Sitzen komfortabler zu gestalten, die ein Loch bedecken, das so manche Menschen personifiziert repräsentieren. 
Ein einziges Merkmal lässt den kläglichen Versuch erklingen, den menschlichen Körper in zwei Kategorien einzuteilen: Entweder es ist ein bisserl mehr Fleisch im Bereich der Brust, oder diese Fleischmasse ist in den Schrittbereich verlagert. 
Und können Sie sich vorstellen, dass für manche Personen diese Abnormität von Zellen sogar begehrenswert ist?! Manche glauben sogar, sie müssen ihn verändern, nur um noch begehrenswerter zu sein. Andere wiederum fühlen sich in ihrem Körper einfach nicht wohl und suchen durch die Veränderung einen Ausweg, eine Möglichkeit sich so zu zeigen, wer sie sind. Aber zum Schluss ist jeder Körper eben nur ein Zellhaufen, der sich rein durch die Verteilung von Fleisch unterscheidet. Es ist nichts durch ihn vorbestimmt, nicht die Talente, nicht die Vorlieben, nicht die Sexualität, nicht man selbst. 
Und das führte die MeisterInnenschule für Kommunikationsdesign zu 20 Ausstellungsstücken, von Fotoprojekten, über AR-Anwendungen, bis hin zu audiovisuellen Interpretationen, die in der Ausstellung »Körper. Geschlecht.


Text: Max Peleska, Design: Carmen Tung